"Sucht hat viele Gesichter!"
"Sucht hat viele Gesichter!"
Lesung mit Jason Sante sorgte für einen großartigen Auftakt der neuen Informationsreihe.
Jason Sante las in Begleitung seiner Lebensgefährtin im ka:punkt aus seiner 3-teiligen Autobiografie. Der gelernte Bäcker, spätere Kellner im Hofbräuhaus München, Bühnenarbeiter im Staatsschauspiel, zuletzt Paketpostbote und Autor erzählte über sein Leben als Alkoholiker und seinen ganz persönlichen Weg aus der Sucht.
Sante schilderte auf sehr eindrückliche Art und Weise seine Erfahrungen und Erlebnisse, so dass seine persönliche Entwicklung für die zahlreichen Zuhörer zugleich nachvollziehbar und erstaunend war. Er beeindruckte durch die authentische Darstellung seiner Suchtgeschichte und seinen bisherigen Lebensweg.
Seine autobiographischen Bücher erwecken den Eindruck, dass das Schreiben eine gute Bewältigungsstrategie ist. "Es ist sehr deutlich geworden, dass Herr Sante vom ersten Buch bis zum dritten eine merkliche Entwicklung gemacht hat.", bemerkte ein Gast. "So lebensnahe Schilderungen machen anderen von einer Suchterkrankung betroffenen Menschen deutlich, dass sie nicht alleine sind, denn genau so ist es".
Der Autor begeisterte das Publikum mit seinem Charisma und einer schonungslos ehrlichen Beschreibung seiner Suchtbiografie. Er zog die Zuhörer durch seine zugewandte, empathische Art in seinen Bann.
Sante machte abhängigkeitserkrankten Menschen Hoffnung: "Habt den Mut, auch nach vielen gescheiterten Versuchen nicht aufzugeben!"
Mitarbeitende des Suchthilfesystems stimmte die Auftaktveranstaltung nachdenklich, denn die Bücher von Jason Sante eröffnen eine ganz neue Sicht auf die Dinge. Besonders bemerkenswert, auf welch interessierte und sympathische Art und Weise er im anschließenden Gespräch auf Fragen geantwortet hat oder auch die Beiträge der Zuhörer aufgenommen hat. Es wäre toll, wenn auch Zuhörer, die bislang noch wenig Berührungspunkte mit dem Thema hatten, auf diese Art und Weise ein Verständnis für die Erkrankung entwickeln könnten.
Jason Sante sieht sich als eine Art Botschafter der Abhängigkeitserkrankten, der aufklären möchte. "Am Ende hat Herr Sante gesagt, ich will keinen Alkohol mehr trinken. Das habe ich mir gemerkt. Das ist viel besser als ich darf keinen Alkohol mehr trinken." Diesen Worten eines Hörers können wir nur zustimmen und Jason Sante für eine beeindruckende Lesung danken.
Mehr Informationen zur Veranstaltungsreihe "Sucht hat viele Gesichter" finden hier.